Übungen
Kommandant in Gasthof in Notlage
Über viele Jahre war der Gasthof Heiß in Kirchberg am Wagram die Basisstation für Mitgliederversammlungen, Besprechungen und Feierlichkeiten der Feuerwehren der Marktgemeinde. Nach der Pensionierung des Wirtsehepaares Andrea und Josef Heiß hat das altehrwürdige Wirtshaus nun allerdings geschlossen und soll demnächst Wohnbauten weichen. Die Freiwilligen Feuerwehren werden sich in den nächsten Wochen würdig von der Kirchberger Institution verabschieden, in dem sie die Gaststube, den Saal, den Grillhendlheurigen und die Fremdenzimmer für Übungen nutzen.
Den Auftakt für eine Serie an Übungen in dem weitläufigen Komplex machte die FF Kirchberg am Wagram am 5. Mai 2021 mit einem „Zimmerbrand mit vermissten Personen“. Die Übungsleiter präparierten dafür die Gästezimmer so, dass es einerseits keine Handbreit Sicht mehr gab, andererseits aber auch Hindernisse die üblichen Wege versperrten. Nebelgranaten wurden gezündet, Türen verkeilt und umgeworfene Tische über vermisste Personen gelegt. Kommandant Martin Freiberger-Scharl höchstpersönlich stellte sich als Brandopfer zur Verfügung und legte sich, geschützt durch ein Atemschutzgerät, in die dichten Rauchschwaden. Seine Kameraden mussten sich mit gefülltem Schlauch zwei Stockwerke in die Höhe arbeiten und dort eine versperrte Drahtglastür einschlagen. In den vier Fremdenzimmern galt es dann in fast völliger Dunkelheit den Kommandanten (und eine Übungspuppe) zu finden, den Rückweg zu suchen und den Vorgesetzten ins Freie zu schleppen.
Text: Stefan Nimmervoll, Foto: Jürgen Pistracher, FF Kirchberg am Wagram