Tesla verunfallt schwer auf der S5Zu einem mehr als heftigen Verkehrsunfall wurden die Feuerwehrleute aus Kirchberg am Wagram, Grafenwörth und Utzenlaa am Samstag, dem 17. August 2024 um kurz vor 19 Uhr auf die Schnellstraße S5, Richtungsfahrbahn Stockerau, gerufen. Ein Tesla mit Wiener Kennzeichen war in der Rechtskurve vor der Abfahrt Königsbrunn am Wagram aus nicht näher nachvollziehbaren Gründen rechts von der Fahrbahn abgekommen, hatte den Wildzaun durchschlagen und war von einem Wassergraben ausgehoben worden. Als Folge der Wucht des heftigen ersten Anpralls hatte sich das Fahrzeug mehrmals hintereinander überschlagen und war letztendlich fahrerseitig liegend zum Stillstand gekommen. Der männliche Lenker konnte sich nicht mehr selbst aus dem massiv verformten Wrack befreien.

Die Freiwilligen Feuerwehren trafen ziemlich zeitgleich mit dem Rettungshubschrauber und mit der Polizei an Unfallort ein. Erste Priorität war es, wie immer in solchen Fällen, den Patienten zu stabilisieren. Während dies vom Notarzt in die Wege geleitet wurde, begannen die Verantwortlichen der Blaulichtorganisationen über den besten Weg für eine möglichst schonende Rettung nachzudenken. In Rücksprache mit dem Mediziner wurde entschieden, das Elektrofahrzeug wieder auf die Räder zu stellen. Dieses Vorgehen ist grundsätzlich eher unüblich, weil man sich sonst eher bemüht, Fahrzeug und Verletzten nicht mehr Bewegungen auszusetzen.

Auch die Versorgung wurde zunächst nicht, wie in Niederösterreich sonst gewohnt, über die Türen, sondern nach oben hin gewährleistet, da das gläserne Panoramadach durch den Unfall ohnehin schon herausgebrochen war. Damit es zu keinen Folgeverletzungen kommen kann, bauten sich die Kameraden in Gemeinschaftsarbeit aller drei Feuerwehren eine Konstruktion, um den Wagen über Steckleitern sanft zu Boden gleiten zu lassen. Ein Betreuer im Inneren des Wracks bemühte sich dabei, den Patienten so gut wie möglich zu beruhigen. Nach intensiver Arbeit konnte der Verunglückte schließlich mittels Spineboard über die Fahrertür gerettet und zum Helikopter gebracht werden. Zur Bergung des Fahrzeuges wurde ein regionales Abschleppunternehmen beigezogen, das den Tesla gesichert abstellen wird.

Die Kirchberger Kameradinnen und Kameraden wurden somit zur siebenten Menschenrettung binnen zwei Monaten gerufen - eine Aneinanderreihung, wie es sie in der Geschichte der Wehr noch nie gegeben hat. Alle Ausrückungen konnten, unabhängig von Tag und Uhrzeit, mit mehr als ausreichender Beteiligung bewältigt werden. Umso mehr beweist sich, wie gut die Florianijünger aus der Wagrammetropole mittlerweile aufgestellt sind. Aber auch die gute Zusammenarbeit mit allen benachbarten Feuerwehren kann nicht oft genug unterstrichen werden.

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Text: Stefan Nimmervoll, Foto: Jürgen Pistracher, FF Kirchberg am Wagram