Person in Kürbisvollernter eingeklemmtZu einem schweren Arbeitsunfall kam es am Montag, dem 5. Oktober 2020, in Mitterstockstall, einer Katastralgemeinde von Kirchberg am Wagram. Ein Lohnunternehmer war mit seinem Vollernter auf einem Acker etwas außerhalb der Ortschaft mit dem Aufsammeln von Ölkürbissen beschäftigt und wollte am Feldrand den Einzug des Gerätes warten. Dabei stand er auf der Maschine, mit der die Kerne vom Fruchtfleisch getrennt werden. Aus unbekannten Gründen wurde sein Fuß von beweglichen Teilen erfasst und ins Innere der massiven Gerätschaft gezogen. Einem Kollegen gelang es geistesgegenwärtig, die Zapfwelle des Traktors nach wenigen Augenblicken zu stoppen.

Parallel mit dem Rettungshubschrauber C2 und dem Roten Kreuz wurden die Feuerwehren Kirchberg am Wagram, Engelmannsbrunn und Fels am Wagram um 17:33 Uhr zum Einsatz alarmiert. Da der Notfallort zunächst nicht genau bekannt war, kam die örtlich zuständige Feuerwehr Mitterstockstall erst wenige Minuten später hinzu. Die Kameraden trafen ziemlich zeitgleich mit dem medizinischen Personal ein, das sofort mit der Stabilisierung des Verletzten begann.
Ein erster schneller Check ergab, dass eine Befreiung aus dem engen Gehäuse des Gerätes nicht so einfach möglich sein wird. Zunächst galt es, dafür einmal den nötigen Platz zwischen den Metallteilen zu schaffen. Abwechselnd bemühten sich die Feuerwehrleute mit einer Trennscheibe eine Welle abzuschneiden. Sehr hilfreich war dabei die Fachkenntnis einiger Landmaschinenmechaniker und Bauern unter den Feuerwerkern. Nicht zuletzt die Hilfe der Mitarbeiter des Unternehmers, die die Funktionsweise der Maschine sehr genau kennen, führte schließlich nach einer Stunde zum erhofften Erfolg.
Nachdem das Bein sachte herausgezogen war, wurde der Schwerverletzte per Helikopter ins Krankenhaus gebracht. Die 42 Kameraden arbeiteten das Erlebte schließlich noch in einer Nachbesprechung auf. Die Feuerwehren wünschen dem Verunglückten alles Gute und eine rasche Genesung.
Text: Stefan Nimmervoll, Foto: Hermann Pistracher, FF Kirchberg am Wagram