t1Ein neues Rekordaufkommen an Einsätzen mussten die Kameraden der  Feuerwehr Engelmannsbrunn am Unwetterwochenende vom 15. bis zum 18.Juli bewältigen: Mit der Sirenenalarmierung zur Hilfeleistung nach dem Starkregen in Kirchberg um 21.45 Uhr am Donnerstag setzte ein Marathon von 12 Einsätzen ein, wie sie die Wehr des kleinen Ortes in ihrer 100-jährigen Geschichte noch nie erlebt hat.

Zunächst galt es die Feuerwehr Kirchberg bei Auspump- und Aufräumarbeiten im Hauptort der Gemeinde zu unterstützen. Als nach 2 Uhr in die eigene Ortschaft heimgefahren werden konnte, entdeckten die Kameraden bei einer Kontrollfahrt noch Bäume, die Wege im Ortsgebiet blockierten. Viele Schäden des Vortages wurden erst mit Anbruch des Tageslichts sichtbar: Besonders gefährliche Szenen hatten sich im sogenannten „Haltergraben“ abgespielt. Aus einer Lösswand hatte sich während des Regengusses ein tonnenschwerer Erdbrocken gelöst und war in den Vorgarten eines darunterliegenden Wohnhauses gestürzt. Einzig die Bremswirkung des Gartenzauns verhinderte, dass das Gebäude gröber in Mitleidenschaft gezogen wurde. Da die Erdmassen genau auf dem Einlauf des Entwässerungskanals zu liegen kamen, bestand die Gefahr, dass sich Wassermassen bei weiteren Starkregen ins Haus zurückstauen. Um mit dem Gewicht des massiven Klumpens fertig zu werden, wurde ein Minibagger beigezogen, mit dem es gelang den Brocken nach und nach zu zerschlagen und aus dem Vorgarten zu entfernen. Weiters waren sowohl am Freitag als auch am Samstag noch Keller auszupumpen. Nachdem die Kameraden nach dem neuerlichen 35-Millimeter-Guss in der Nacht auf Sonntag bereits geglaubt hatten, diesmal davongekommen zu sein, wurden die Bewohner des Dorfes gegen 4 Uhr früh erneut von der Sirene geweckt: In einem renovierten ehemaligen Bauernhaus war ein alter Brunnen mit lautem Getöse eingestürzt und hatte im Innenhof und der Einfahrt einen gewaltigen Trichter hinterlassen. Dabei gerieten solche Erdmassen in Bewegung, dass das Fundament des Nachbarhauses meterhoch in der Luft hing. Zugleich trat Wasser in der Höhe von rund einem Meter in die Kellerräume des Hauses ein. Parallel wurden bis halbsieben Uhr sowohl der Krater als auch der Keller ausgepumpt. Über das weitere Vorgehen müssen Statiker entscheiden.
Foto & Text: Stefan Nimmervoll